
Das amerikanische Technologiedrama hat neue Nuancen erhalten, und dieses Mal zieht Washington eine Chip-Drohung aus dem Hut, die bis in die Hosentasche jedes europäischen Apple-Nerds spürbar ist. Laut Ars Technica und einem wenig subtilen Interview mit dem US-Handelsminister Howard Lutnick geht es nun weder um China noch um Innovationslust, sondern vielmehr um amerikanische Geopolitik, die möglicherweise den MagSafe-Staub von deinem nächsten Apple-Produkt fegt.
Im auffälligen Vorstoß fordert die USA, dass Taiwan 50% seiner Chipproduktion auf amerikanischen Boden verlegt – andernfalls kann die Insel auf den militärischen Schutz der USA gegen China verzichten. Was hat das mit deinen AirPods Pro zu tun, fragst du dich? Alles. Denn Taiwan – genauer gesagt TSMC – produziert etwa 95% aller Chips, die sowohl in iPhones als auch in MacBooks und natürlich Apples legendären Silicon-Prozessoren stecken.
Wenn „95% unserer Chips 9.000 Meilen entfernt gefertigt werden“, macht es dann Sinn, die Geopolitik zu ignorieren? Nicht laut Lutnick und auch nicht laut irgendjemandem, der schon einmal ein halbes Jahr auf die Lieferung eines neuen MacBook Air warten musste.
- Apple Silicon: Ohne Taiwan keine M3 oder A19 Bionic. Apple-Fans in Europa haben Grund zur Sorge.
- Lieferprobleme: Eine Wiederholung der Chipkrise von 2021-22 könnte bevorstehen, wenn die USA den Druck erhöhen.
- Preise: Sagen wir bald Hallo zu noch teureren Apple-Geräten?
Für Apple geht es nicht nur darum, wo die Chips gefertigt werden, sondern um die gesamte Lieferkette – von der Idee bis zum Pro-Nutzer in Berlin (oder Silkeborg). Amerikanischer Protektionismus kann Innovationen bremsen und dazu führen, dass das iPhone der nächsten Generation nicht nur hässlicher wird (okay, das passiert wahrscheinlich nicht), sondern auch teurer und schwerer zu bekommen, weil Apple von allen Seiten unter Druck gerät.
Ein Blick hinter die Kulissen: Wenn wir uns vorstellen, dass TSMC – die Wiege der Weltchips – tatsächlich die Hälfte der Produktion in diesem Jahrzehnt nach Arizona verlegt, geschieht dies nicht ohne Kosten. Der Aufbau neuer Fabriken in den USA dauert Jahrzehnte und kostet Unsummen. Die Taiwaner sind verständlicherweise skeptisch – Technologie, Klima und Talent befinden sich einfach nicht auf der anderen Seite des Pazifiks.
Mehr Drama in Sicht? Sehr wahrscheinlich. Während Apple auf die nächste grenzüberschreitende Keynote wartet, wird weltweit um die Zukunft der Halbleiter gekämpft. Für Apple-Besitzer in Europa bedeuten geopolitische Wendungen vermutlich lange Wartezeiten, mehr Lieferprobleme – und womöglich eine neue Ausrede, so selten upzugraden, dass Tim Cook schmunzeln muss.
Den ganzen dramatischen Verlauf kannst du bei Ars Technica nachlesen. Oder stöbere selbst in den nerdigen Analysen auf We❤️Apple und bleib auf dem Laufenden – denn diese Chip-Story wird garantiert häufiger aktualisiert als Apple Maps in Grönland.
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