Die Europäische Union (EU) hat Apple dazu gedrängt, die gleichen App Store-Änderungen auf das iPad zu bringen, die zuvor für das iPhone eingeführt wurden. Diese Änderungen umfassen die Möglichkeit, Apps seitlich zu laden, alternative Zahlungsmethoden, Unterstützung für alternative Browser-Engines und mehr. Jetzt sind diese Änderungen in der zweiten Beta von iPadOS 18 zum Testen verfügbar.

 

Apple enthüllt die Neuigkeiten

Apple hat heute die Neuigkeiten auf ihrer Entwicklerwebsite zusammen mit der Veröffentlichung der zweiten Runde von Betaversionen geteilt. Die Änderungen, die für Apps in den 27 Mitgliedsländern der EU gelten, können jetzt in iPadOS 18 Beta 2 mit Xcode 16 Beta 2 getestet werden. Apple hat auch Details zum Web Browser Engine Entitlement Addendum für Apps und Embedded Browser Engine Entitlement für Apps in der EU bekannt gegeben. Diese Addenda beinhalten jetzt iPadOS. Wenn Sie bereits eines dieser Addenda abgeschlossen haben, stellen Sie sicher, dass Sie die aktualisierten Bedingungen unterschreiben.

 

Wichtige Änderungen mit iPadOS 18

Mit iPadOS 18 werden eine Reihe wichtiger Änderungen eingeführt, die darauf ausgelegt sind, die EU-Digital Markets Act (DMA) einzuhalten. Dies umfasst:

 

1. Sideloading von Apps: Nutzer haben nun die Möglichkeit, Apps außerhalb des App Stores zu installieren, was mehr Flexibilität und Wahlfreiheit bietet.

2. Alternative Zahlungsmethoden: Entwickler können alternative Zahlungsmethoden innerhalb ihrer Apps anbieten, was zu niedrigeren Transaktionsgebühren und mehr Möglichkeiten für Verbraucher führen kann.

3. Unterstützung alternativer Browser-Engines: Entwickler können nun ihre eigenen Browser-Engines verwenden, anstatt gezwungen zu sein, Apples WebKit zu nutzen, was zu Innovation und besserer Leistung führen kann.

 

Die Haltung der EU zu Apples Ansatz

Die EU hat in ihrer Kommunikation sehr deutlich gemacht, dass sie schwerwiegende Probleme mit Apples mangelnder Einhaltung der DMA sieht. Apple hat eine Reihe großer Änderungen vorgenommen, um die Anforderungen zu erfüllen, aber die EU könnte Apples Ansatz weiterhin als nicht konform ansehen. Dies kann zu weiterem regulatorischem Druck und potenziellen Sanktionen führen.

 

Globaler Druck auf Apple

Neben dem Druck aus der EU sieht sich Apple auch in anderen Regionen wie Japan und Indien ähnlichem Kartellrechtsdruck ausgesetzt:

Japan: Hat ein Gesetz verabschiedet, das Apple zwingt, iOS App-Marktplätze im Land zuzulassen. Dies bedeutet, dass alternative App-Stores auf Augenhöhe mit Apples eigenem App Store operieren können.

Indien: Apple sieht sich in Indien einem bevorstehenden Kartellrechtsstreit gegenüber und hat aktiv gegen neue Gesetzesvorschläge lobbyiert, die ihr Geschäftsmodell beeinträchtigen könnten.

 

Fazit

Mit der zweiten Beta von iPadOS 18 können Entwickler und Nutzer nun beginnen, die umfassenden Änderungen zu testen, die darauf ausgelegt sind, die EU-Vorschriften einzuhalten. Dies markiert einen wichtigen Schritt in Apples Bemühungen, sich an eine zunehmend regulierte technologische Welt anzupassen. Während die Änderungen zunächst nur als Beta verfügbar sind, wird erwartet, dass sie offiziell im Herbst eingeführt werden, was erhebliche Veränderungen in der Verteilung und Nutzung von Apps auf iPads in der EU mit sich bringen wird.