Apple attackiert Epic Games: Will eine Gratisfahrt im App Store verhindernApple attackiert Epic Games: Will eine Gratisfahrt im App Store verhindern

Das Drama zwischen Apple und Epic Games ist noch lange nicht vorbei, und dieses Mal riecht es besonders nach Anschuldigungen, großen Gesten und australischen Rechtsstreitigkeiten. In einem klassischen Apple-Schachzug bezeichnet der Koloss aus Cupertino Epic nun als jemand, der eine "Gratisfahrt" im App Store wolle – was Fortnite-Fans wohl freut, Apples Anwälte aber den Kaffee aus der vergoldeten Tasse für 49 kr. verschütten lässt.

Der Streit begann 2020, als Epic Games Apple in Australien verklagte, weil das Unternehmen gegen das Wettbewerbsgesetz verstoßen haben soll – derselbe Vorwurf, den wir bereits aus der EU und den USA kennen. Im August 2025 errang Epic einen Teilsieg: Das Bundesgericht befand, dass Apples Verbote von Sideloading und alternativen Zahlungsmethoden gegen den Competition and Consumer Act verstießen. Aber – und es gibt immer ein Apple-großes Aber – das Gericht stellte auch fest, dass Apple das Recht hat, für seine Technologie zu verlangen, und dass Privatsphäre und Sicherheit gute Gründe sein können, Dritte auszuschließen.

"Epic will jetzt auf Apples Plattform kostenlos mitfahren und jedes Schutzsystem abbauen, das wir zum Schutz von Nutzern und Entwicklern eingeführt haben – eine Forderung, die weit über das Urteil des Gerichts hinausgeht. Wir werden weiterhin auf eine Lösung hinarbeiten, die unser geistiges Eigentum respektiert und die sichere Erfahrung schützt, die Verbraucher und Entwickler von unserer Plattform erwarten."

Epic denkt aber nicht daran, den Controller beiseitezulegen. Sie fordern unter anderem die vollständige Freiheit, Apps auf iPhones in Australien zu sideloaden – ohne jede Zahlung an Apple. Also: kein 30%-Anteil, keine Kontrolle, einfach Fortnite-Party auf allen australischen iPhones. Klingt das bekannt? Es erinnert an die Forderungen im Rahmen des Digital Markets Act in der EU. Aber Apple sagt nein zum australischen Free-for-all. Wie zu erwarten behauptet Apple, dass Epic mehr wolle, als das Gericht erlaubt habe – und dass das sowohl die Sicherheit als auch die Privatsphäre von Entwicklern und Nutzern gefährde. Klar, Cupertino, das haben wir schon gehört.

Am 17. Oktober fand eine Case Management Hearing statt, nun warten wir auf die entscheidenden Verhandlungen: Die erste Remedies-Hearing im Dezember und danach vermutlich ein langwieriges Relief-Hearing bis März 2026. Wetten, dass Apple die Sache so lange hinauszögert, wie es ihre Anwaltskosten erlauben? Setzen Sie ihr Geld darauf. Inzwischen freuen sich Fortnite-Spieler bei dem Gedanken, dass Epic bereits das Comeback auf iOS in Australien angekündigt hat. Ob das kostenlos sein wird, bleibt abzuwarten – aber mit ein paar kreativen "Remedies" von beiden Seiten ist wohl zu rechnen.

  • Apple fürchtet Kontroll-, Sicherheits- und Privatsphäre-Verlust
  • Epic fordert Sideloading-Option und eigene Zahlungsdienste
  • Australisches Gericht könnte Apple zu EU-ähnlichen Lösungen zwingen
  • Der Fall erinnert stark an den Konflikt der EU mit den Tech-Giganten

Was lernen wir also aus einer weiteren Runde Epic vs Apple? Vielleicht, dass keine Seite leicht davonkommt und dass juristische Kämpfe um App Store Regeln, Sideloading und Zahlungen auf iOS so bald kein Game Over haben werden.

Quelle: MacRumors

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