Apple entfernt ICE-Tracking-Apps nach Druck von der Trump-AdministrationApple entfernt ICE-Tracking-Apps nach Druck von der Trump-Administration

Gibt es etwas, das Apple mehr liebt als polierte Oberflächen und selbstsichere Keynotes? Vielleicht nur die Kontroversen um die App-Store-Zensur. Diese Woche sitzen wir wieder in der Front Row, denn Apple hat laut Reuters Apps entfernt, die in den USA zur Verfolgung von ICE-Aktivitäten genutzt wurden – nach massivem Druck von niemand Geringerem als der Trump-Administration. Willkommen zurück zu den Spezialitäten der 2020er: Tech vs. Politik.

Für die Unwissenden (aber echten Apple-Fans): ICE steht für Immigration and Customs Enforcement, und die Apps sollten die Nutzer vor bevorstehenden ICE-Razzien und Aktivitäten warnen. Eine Funktion, die naturgemäß bei Teilen der Bevölkerung sehr beliebt – und bei Behörden mit Interesse an diskretem Vorgehen extrem lästig war.

App Store, Zensur und Prinzipien… Oder?

Apple rühmt sich weiterhin mit der Unantastbarkeit der Privatsphäre und der Sicherheit der Nutzer. Aber wenn Washington anruft (oder trompetet), ist die Mission offenbar etwas... flexibler. Plötzlich fliegen Apps raus – fast schneller, als jemand "Tim Cook zur Kongressanhörung!" rufen kann.

  • App-Store-Kontrolle: Wieder einmal demonstriert Apple seine Muskeln und macht klar, wer auf deren Plattformen das Sagen hat.
  • Sicherheit oder Zensur? Apple sagt natürlich, es gehe um "Richtlinien" – doch die Wirkung ist ein weiterer Beitrag zur Debatte über Zensur auf digitalen Plattformen.
  • Europa, aufpassen: Auch wenn der Fall amerikanisch ist, sollten europäische Apple-Fans – und vor allem Politiker – aufmerksam sein. Wo liegt die Grenze dafür, was aus dem App Store entfernt werden darf und muss?
„Wir überprüfen fortlaufend Apps im App Store auf Grundlage unserer Richtlinien, der Nutzersicherheit und der geltenden Gesetze“, erklärt Apple (im besten Safe-Mode-Ton).

Ist das schon alles? Natürlich nicht. Wenn Tech-Giganten wie Apple, Google oder Meta solche produktstrategischen Entscheidungen treffen, geschieht das nie nur „zum Wohl der Nutzer“. Es ist ein ethisches Minenfeld und PR-Albtraum, verpackt in glänzende Präsentationen und unerschütterliches Selbstbewusstsein. Und außerdem ist es – Überraschung! – eine Goldgrube für Insider und Nerds, die es lieben, über digitale Ethik und Macht zu diskutieren.

Wenn also das nächste Mal über Nutzersicherheit im App Store gesprochen wird, denkt daran: In Cupertino nimmt man gerne Bestellungen von der Macht entgegen – auch wenn das die App-Store-Zensur wieder auf die Titelseite bringt. Folgt uns bei We❤️Apple für mehr Nachrichten und Analysen zu Apples (und Tim Cooks) neuesten fragwürdigen Entscheidungen.

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